14. Aug.
2021
Was übersetzen wir?
Looren América Latina virtuelle Residenz für Übersetzerinnen und Lektoren von Lyrik und anderen Kurzformen
Austauschplattform Lateinamerika-Schweiz
Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen.
Wie die Lyrik verkehren auch andere kurze literarische Formen wie Briefe, Tagebücher, Manifeste, Fragmente, Lieder, Aphorismen oder Pamphlete über weniger auffällige Kanäle als die des grossen Verlagsmarktes. Alternative Formen der Übersetzung und des Austauschs von Literatur haben schon immer nach eigenen Wegen in die Öffentlichkeit gesucht, und alte Gegensätze wie analog versus digital oder lokal versus global haben an Relevanz verloren und Raum für expansive kooperative Praktiken geschaffen. Aber welche Stimmen übertragen wir jetzt in Lateinamerika und warum? Welche Territorien, Erinnerungen, Identitäten, Ideen der Gegenwart oder Projekte der Zukunft machen wir in unserer eigenen Sprache öffentlich? Welche Ausblicke, welche Utopien aus welcher Welt? Auf welchen Plattformen und welchen Distributionsnetzwerken? Wie können wir unsere Strategien der Übersetzung und Publikation neu erfinden?
Vor dem Hintergrund der Pandemie konzipierte Looren América Latina eine virtuelle kollektive Residenz: eine internationale Plattform, die lateinamerikanische Übersetzer und unabhängige Lektorinnen, die mit Lyrik und anderen literarischen Kurzformen arbeiten, zusammenbringt und sie mit Autoren, Übersetzerinnen und Kulturschaffenden in der Schweiz vernetzt. Durch eine öffentliche Ausschreibung und eine Selektion wird die Plattform sowohl als Seismograph als auch als Inkubator für Übersetzungs- und Verlagsprojekte funktionieren. Es werden Beziehungen zu Literaturmagazinen aufgebaut, und die Arbeit der Teilnehmenden wird in öffentlichen Projekten präsentiert. Darüber hinaus wird das Schweizer Digitalmagazin Specimen ein mehrsprachiges Dossier mit einer Auswahl von Texten veröffentlichen, die aus der Arbeit auf der Plattform hervorgegangen sind.
Koordination der virtuellen Residenz: Guilherme Gontijo Flores, Rodrigo Olavarría und Carla Imbrogno.
Mit freundlicher Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia Südamerika.
In Zusammenarbeit mit Specimen – The Babel Review of Translations.
Bewerbung: Spanisch / Portugiesisch