2024
Texte ohne Grenzen – Sınır tanımayan metinler
Sie leben in der Schweiz und schreiben in ihrer Muttersprache Türkisch: Die Romane von Engin Günay und Hüseyin Edemir erzählen von der Symbolik des Meeres, der Insel, dem Hagebuttenzweigs und dem Olivenhain. Ihre feinsinnige Prosa bewegt sich zwischen Widersprüchen des Seins: zwischen Land und Stadt, Gefängnis und Freiheit, zwischen Anpassung und Widerstand, Heimat und Exil. Ein zweisprachiger szenischer Abend begleitet von türkischer Musik.
Mit Engin Günay (Autor), Hüseyin Edemir (Autor), Alice Grünfelder (Moderation) und Ivana Martinović (Deutsche Lesung) Zarina Tadjibaeva (Regie).
Musik: Sere Serpe (Levantine Avant Folk) mit Gizem Şimşek (Gesang), Christian Moser (Oud, Elektronik), Lucio Marelli (Schlagzeug, Perkussion)
Ab 17.00 Uhr: Barbetrieb
Ab 18.00 Uhr: Orientalische Küche
19.30 Uhr: Veranstaltungsbeginn
Hüseyin Edemir wurde 1981 in Ardahan geboren. Er studierte Philosophie an der Istanbul Universität, konnte sein Studium jedoch aufgrund polizeilicher Ermittlungen gegen ihn nicht beenden, wurde festgenommen und verbrachte mehrere Jahre im Gefängnis. 2017 floh er aus der Türkei und kam über Griechenland in die Schweiz. Er hat zwei Romane, einen Erzählband sowie Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften auf Türkisch veröffentlicht, schreibt aber auch Kurzgeschichten auf Deutsch.
Engin Günay, 1956 in Istanbul geboren, studierte Journalismus und arbeitete bei verschiedenen türkischen Verlagen sowie als Chefredakteur der Zeitschrift Demokrat Muhalefet (Demokratische Opposition). Aufgrund der gegen ihn erhobenen Anklagen ersuchte er 1993 in der Schweiz um Asyl. Er studierte in Zürich Soziale Arbeit und arbeitet mit Flüchtlingen, Migranten und Jugendlichen. Engin Günyan ist Romanautor und schreibt journalistische Beiträge auf Türkisch.
Sere Serpe schöpft aus dem Reichtum des traditionellen türkischen Songbook und vermischt dieses mit der Verspieltheit des Jazz, der Freiheit der Improvisation und der Verfremdung durch Elektronik zu einer zeitlosen Musik. Ohne die Wurzeln dieser archaischen Melodien zu negieren, wagt Sere Serpe der Herkunft eine eigene Stimme zu geben. Die Band kreiert ein Spannungsfeld, das sie mit viel Spielfreude und Sensibilität für den Klang auslotet. In ihrer Musik finden Tiefe, Humor, Abstraktion, Virtuosität und Zurückhaltung ihren Platz.
Eine Veranstaltung der Reihe Texte ohne Grenzen des Übersetzerhauses Looren, in Zusammenarbeit mit dem Kulturmarkt Zürich. Texte ohne Grenzen bringt Schreibende sowie Übersetzerinnen und Übersetzer unterschiedlicher Weltsprachen auf die Bühne. Sie sind Teil der Schweizer Literaturszene, schreiben jedoch nicht in den vier offiziellen Landessprachen. Die Veranstaltungen sind umrahmt von Musik aus dem jeweiligen Kulturraum. In diesem Jahr liegt der sprachliche Fokus auf dem Türkischen und Kurdischen in allen Varietäten.